Ein Denkmal auf einem Berg am Fluss

Wülpke

Wülpke

Wülpke ist mit 614 (Stand 31.12.2022) Einwohnerinnen und Einwohnern einer der kleinsten Ortsteile der Stadt. Obwohl das heutige Wülpke auch in der Vergangenheit immer nur eine Größe von ca. 276 ha hatte, wird der Ort mit unterschiedlicher Nammensnennung in alten Schriften und Urkunden immer wieder erwähnt.

Diese Erwähnungen sind sicherlich in Verbindung mit der "Villikation" des Bischofs von Minden zu sehen. Bei der Villikation handelt es sich um eine Gutsherrschaft des Mindener Bischofs. Von hier aus wurden laut einer Urkunde aus dem Jahr 1260 53 Höfe in 21 verschiedenen Ortschaften verwaltet und mit Steuern und Abgaben belegt. Von den genannten 53 Höfen lagen in unmittelbarer Nachbarschaft von Wülpke 4 in Nammen, 9 in Knatensen und 2 in Kleinenbremen. Die Entfernung der weiteren Besitzungen betrug bis zu 50 km.

Im Archiv des Landes Niedersachsen, Außenstelle Bückeburg, befindet sich eine Urkunde aus dem Jahre 1242, die besagt, dass die Gebrüder Conradus und Olredicus de Wulbeke an einem Rechtsakt des Bischofs Wilhelm zu Minden in Obernkirchen teilgenommen haben, in dem es um Schenkungen zu Gunsten des dortigen Klosters ging. Weil der Name "Wülpke" aus diesem Geschlecht stammt, konnte der Ort deshalb offiziell das 750-jährige Jubiläum im Jahre 1992 feiern.

Laut Feld- und Flurregister befanden sich in den Jahren 1678 bis 1843 in Wülpke 20 Bauernhöfe. Die Anzahl der Höfe blieb bis zum Jahre 1967 ziemlich konstant. Nach dieser Zeit erfolgte in wenigen Jahren ein erheblicher Strukturwandel in der Landwirtschaft. Zur Zeit werden noch 2 Vollerwerbsbetriebe bewirtschaftet, davon einer spezialisiert auf Milchwirtshaft und 1 weiterer Betrieb mit zusätzlicher Hofvermarktung und Wochenmarktbeschickung.

Die Ortschaft Wülpke hat im Verlauf ihres Bestehens keine eigene Schule besessen. Zusammen mit Kleinenbremen ist nach den vorhandenen Unterlagen immer ein Schulverband geführt worden. Im Zuge der vorgenommenen Reformen werden hier heute Grundschüler bis zur 4. Klasse unterrichtet. Nach deren Abschluss ist die Möglichkeit zum Besuch weiterer Schulen in den Stadtteilen Lerbeck (Ganztagsschule) und Hausberge (Realschule und Gymnasium) sowie in den Städten Bückeburg und Rinteln (Niedersachsen) gegeben.

In der Vergangenheit bis kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges waren überwiegend Landwirtschaft und Bergbau mit Erz- und Kohlenzechen in Kleinenbremen, Nammen und Meißen die Hauptarbeitgeber. Durch den radikalen Strukturwandel haben sich diese Möglichkeiten erheblich verändert. Größte Arbeitgeber sind zur Zeit eine Großbäckerei in Kleinenbremen sowie Arbeitsplätze im westlichen Gewerbegebiet an der Grenze von Wülpke und Nammen, in Minden, Bückeburg, Rinteln und innerhalb des gesamten Stadtgebietes.

Die Vereinsarbeit in Wülpke ist trotz geringer Einwohnerzahlen recht lebhaft. An selbstständigen Wülpker Vereinen sind vorhanden: Schützenverein, Heimatverein, Feuerwehr und Seniorenclub. In Zusammenarbeit mit Kleinenbremen: Sportverein, Sozialverband und Siedlerbund.