Ein Denkmal auf einem Berg am Fluss

Lerbeck

Lerbeck - einst und Anno 2006

An der Westfälischen Pforte am Nordhang des Jakobs- und Königsberges liegt Lerbeck. Mit 429 ha Flächengröße und 3.960 (Stand 31.12.2022) Einwohnerinnen und Einwohnern zählt Lerbeck zu den fünf größten und am dichtest besiedelten Stadtteilen.

Eine Kirche


Durch den Fernsehturm auf dem Jakobsberg und dem hochragenden Turm der Kirche in der Mitte des Altdorfes ist der Stadtteil leicht zu lokalisieren. Die Lerbecker Kirche wurde im neugotischen Stil 1892 erbaut und  dieser für dörfliche Verhältnisse gewaltige Kirchen-bau in Kreuzesform dokumentiert die Bedeutung Lerbecks als Pfarrgemeindezentrum der ehemaligen Dörfer Lerbeck, Neesen, Meißen und Nammen. Urkundlich wird der Ort "Lerbike" erstmals im Jahre 1033 erwähnt. Die ersten Wappen des Ortes Lerbeck werden im 11. und 12. Jahrhundert nachgewiesen. Hieraus entstand das heutige Wappen aus dem Jahre 1341. Im Jahr 2008 wird Lerbeck 975 Jahre alt!

1678 hatte das Dorf Lerbeck 26 Hofstätten, die aneinandergereiht an der Lerbecke lagen. Dieser Bach, der am Nordhang des Königsberges entspringt,  gab dem Ort seinen Namen. Vor rund einhundertzwanzig Jahren war Lerbeck ein Industrieort mit Erzbergbau, Glasfabriken, einer Zementfabrik mit Kalksteinabbau und einer Ziegelei. Aus dem ganzen Wesergebiet kamen Bedienstete, um sich in Lerbeck niederzulassen. Für sie baute man abgeschlossene Siedlungen. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg um 1930, zur Zeit der damaligen großen Wirtschaftkrise, war mit einem Mal alles vorbei. Später, im Zusammenhang mit dem "Wirtschaftswunder" nach dem Zweiten Weltkrieg, nahm die Zahl der bäuerlichen Höfe rapide ab. Lerbeck hat heute wieder Industrie, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg hier ansiedelte, aber der Ort selbst bietet nicht genug Arbeitsplätze für die hier ansässigen Einwohnerinnen und Einwohner. Dennoch ist die Einwohnerzahl in dem kleinen Dorf Lerbeck am Jakobsberg gestiegen. Die meisten von ihnen sind Pendler und arbeiten in Minden und Umgebung.

Im Stadtteil Lerbeck gibt es drei Kindergärten, einen Kinderhort, eine Schule für Lernbehinderte, eine Gesamtschule, in der eine Kinder- und Jugendbücherei als Zweigstelle der Stadtbücherei eingerichtet ist. Grundschüler besuchen die Grundschule in Neesen. Es gibt einen Jugendtreff und einen Gemeinschaftsraum der Dorfgemeinschaft.  Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten sind insgesamt eher gering. Die Lerbecker Bevölkerung wünscht sich eine starke Dorfgemeinschaft und eine bessere Lebensqualität - keine leichte Aufgabe, da der Ort durch die Bundesstraße 482 geteilt wird in "Neu"- und "Alt-Lerbeck". Deshalb setzen sich alle ortsansässigen Vereine, Gemeinschaften und Gruppen intensiv dafür ein, das örtliche Gemeinschaftsleben zu aktivieren. Dass dieses Konzept der Dorfgemeinschaft als Dach für alle örtlichen Vereine, Gruppen, Kirchen, Kindergärten und Schulen funktioniert, zeigen die schon zur Tradition gewordenen Kartoffel-, Hof- und Dielenfeste sowie die Feste im Hochhausbereich. Sie sind inzwischen zu Publikumsmagneten geworden und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.