Zur Geschichte des Stadtwappens 


Alles hat seine Geschichte, auch das Stadtwappen Porta Westfalicas, welches seit 50 Jahren in seiner heutigen Form verwendet wird. Doch bereits Im Jahre 1936 erhielt das Amt Hausberge durch Verfügung des Oberpräsidenten der früheren Provinz Westfalen das Recht, das vom Berliner Heraldiker Professor Chloss 1935 entworfene Wappen zu führen. Dem vorausgegangen war eine Anregung des Hausbergers Rektor Breemeier, die der damalige Amtsbürgermeister Franz von Damaros aufgriff.

Das Wappen des Amtes Hausberge besteht aus einem durch Zinnenschnitt in rot und silberfarbenen geteilten Schild. Die Farben entsprechen den alten Mindener Stiftsfarben. Im unteren Teil befindet sich ein liegender roter Adlerflügel mit goldenem Kleestängel, der dem Wappen der Grundherren „Der Edlen vom Berge“ entnommen ist. Im oberen Teil befinden sich drei silberne gezinnte Wehrtürme. Die Zinnentürme verweisen auf die Schalksburg, dem Sitz der Grundherren, mit der die Siedlungsgeschichte Hausberges im Jahr 1020 begann.

Noch heute kann man ein gusseisernes Wappen an einer Hauswand Hausberges bewundern. Über dem Wappen stand vor Stadtgründung der Schriftzug „Amtskeller“, es handelte sich damals um eine Gaststätte. Demnächst wird dort der Schriftzug „Wesertal“ stehen, wie der Besitzer mitteilt.


Im Jahr 1939 erhielt die Stadt Hausberge dann mit Verfügung des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen das neue Wappen. Zuvor zierte von 1621 bis 1939 über drei Jahrhunderte die heilige Schutzpatronin Walburga das Wappen und das Siegel der Stadt Hausberge. Die beiden abgebildeten gekreuzten Schlüssel des Wappens verweisen auf die Zugehörigkeit zum Fürstbistum Minden.

Das nachfolgend abgebildete Wappen wurde 1939 von Dr. Wilhelm Czermak aus Berlin für die Gemeinde Hausberge entworfen. Hier befindet sich im unteren Bereich der rote Adlerflügel mit einem goldenen Kleestängel. Im oberen Bereich sind die gekreuzten Schlüssel aus dem Wappen aufgegriffen, die auf dem Gewand der heiligen Walburga abgebildet sind.


Die neu gegründete Stadt Porta Westfalica befasste sich 1973 mit der Frage, ob das Wappen des Amtes Hausberge mit den Zinnentürmen als Stadtwappen übernommen werden soll. Am 17. Mai 1973 beschloss der Haupt- und Finanzausschuss, dem Vorschlag der Verwaltung auf Übernahme dieses Wappens als Stadtwappen zuzustimmen, empfahl jedoch dem Rat, sich noch einmal grundsätzlich mit der Wappenfrage zu beschäftigen und dabei sollten „die Meinung der Bevölkerung und die landschaftlichen Gegebenheiten berücksichtigt und ggfs. Fachleute gefragt werden.“ Tatsächlich lagen Vorschläge für ein Wappen des Bürgers Petzold vor. Er sendete am 22. Februar 1973, wie er schreibt,

Anregungen für das neue Wappen der Stadt Porta Westfalica zu.
Es sind einige Gedanken, die vielleicht helfen, das neue Wappen zu gestalten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Bürger
Hans-Joachim Petzold“

Aus diesen Zeilen lässt sich ein gewisser Stolz heraushören, ein Bürger dieser gerade gegründeten neuen Stadt zu sein. Doch Bürger Petzold erhielt am 19. Juli leider eine Absage von der Verwaltung mit dem Hinweis, dass der Rat die Übernahme des Wappens des ehemaligen Amtes Hausberge beschlossen habe. Allerdings solle sich der Ausschuss für Kulturarbeit und Soziales mit der Wappenfrage nochmals befassen und seine Entwürfe würden diesem Ausschuss zur Kenntnis gegeben. Dazu kam es erst Monate später. Am 21. März 1974 bestätigte der Ausschuss einstimmig, dass es bei dem dann bereits genehmigten Wappen bleiben solle. Doch die Entwürfe von Bürger Petzold sind bis heute erhalten.


Am 5. Juli war es dann soweit und die Verwaltung schrieb den Regierungspräsidenten in Detmold an mit dem Anliegen, Wappen, Flagge und Siegel der Stadt Porta Westfalica zu genehmigen. In Paragraph 14 Abs. 3 der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen ist bis heute geregelt, dass die Änderung und die Einführung von Dienstsiegeln, Wappen und Flaggen der Genehmigung der Aufsichtsbehörde bedürfen. Die Genehmigung, Wappen, Siegel und Flagge zu führen, erhielt die Stadt Porta Westfalica am 12. November 1973.