Stadt appelliert: Amphibienschutz hat hohen Stellenwert

Seit Mitte der 80er Jahre setzt sich die Stadt Porta Westfalica aktiv für den Amphibienschutz ein. Auf dem Weg zu ihren Laichgewässern sind Erdkröten, Grasfrösche, Wasserfrösche, Teichmolche, Bergmolche und die seltene Kreuzkröte im Frühjahr den Gefahren durch den motorisierten Verkehr ausgesetzt. Die Amphibien werden unmittelbar getötet oder sterben später qualvoll an Verletzungen und am Luftsog, der bei Geschwindigkeiten von über 30 kmh entsteht, da sie Hautatmer sind.

Mit Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer konnte der Bestand der Amphibien in den vergangenen Jahrzehnten jedoch geschützt und gesichert werden. Das Prinzip ist einfach: Es werden Schutzzäune aufgestellt und die Amphibien werden so gehindert, die Straße zu überqueren. Ehrenamtliche kontrollieren jeden Morgen und jeden Abend die Amphibienschutzzäune und Fangeimer und bringen die Amphibien über die Straße zu ihren Laichgewässern. Durch das Engagement von 110 Ehrenamtlichen kreisweit konnte die Zahl der geretteten Amphibien so vervielfacht werden - allein im vergangenen Jahr wurden kreisweit 33.000 bis 35.000 Amphibien sicher zu ihren Laichplätzen geleitet.

In diesem Jahr ist es auf dem Gebiet der Stadt Porta Westfalica erstmals nicht möglich, an allen wichtigen Straßenabschnitten Zäune aufzustellen. Bedauerlicherweise stehen nicht genug Ehrenamtliche zur Verfügung, die diese absammeln können.

Da die Wanderung hauptsächlich abends und in den Nachtstunden stattfindet, wird deshalb derzeit der am stärksten von Amphibien frequentierte Papensgrund von 18:00 bis 06:30 Uhr durch die Ehrenamtlichen mit einer Schranke mit behördlicher Genehmigung gesperrt. Nur so wird den wandernden Amphibien auf dem Weg zu ihren Laichgewässern eine gefahrlose Straßenquerung ermöglicht.

Die Stadt Porta Westfalica bittet um Verständnis für diese Einschränkung des motorisierten Verkehrs und bittet darum, an allen gekennzeichneten Straßenabschnitten besonders vorsichtig zu fahren und auf die wandernden Amphibien, aber auch auf die Naturschützer zu achten. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich für den Schutz der Amphibien einsetzen möchten, können sich gerne in der Stabsstelle Umweltschutz der Stadtverwaltung melden.

Auf folgenden Straßen ist ebenfalls auf die Amphibienwanderung zu achten.

Barkhausen: B 61 und B 65
Eisbergen: Hehler Feld, Scherfling
Hausberge: Faulensiek, Hoppenstraße,
Kempstraße, Mindener Weg, Unter dem Friedhof
Holzhausen: Ellerburger Straße, Heerweg, Kastenweg, Papensgrund
Kleinenbremen: Zum Brinkhoff
Lerbeck: Gottfried-Keller-Straße
Möllbergen: Mühlenstraße
Veltheim: Hehler Feld, Langer Grund, Robert-Franke-Straße, Zur Lüchte