Mit der Unterzeichnung ist der nächste Schritt für eine CO2-neutralen Versorgung des Quartiers in Lerbeck eingeleitet. Bürgermeisterin Grotjohann: „Ich freue mich sehr, heute die Vertragspartner im Rathaus begrüßen zu können, die seit geraumer Zeit in ausgesprochen guter Zusammenarbeit intensiv an diesem Projekt arbeiten.“ Die Energiewende sei nur mit den Unternehmen zu erreichen, so die Bürgermeisterin, die zu Investitionen, langfristigen Planungen und effektiven Kooperationen bereit sind.
Die Genossenschaft für Siedlungsbau und Wohnen Minden (GSW Minden), Energieservice Westfalen Weser (ESW) und die Stadtwerke Porta Westfalica konzipieren bereits seit 2022 gemeinsam ein dekarbonisiertes, Wohnquartier in Porta Westfalica-Lerbeck. Konkret bedeutet dies, dass die Stadtwerke Porta Westfalica das Netz bereitstellen, der Energieversorger Westfalen Weser für die technische Umsetzung der Energiewende sorgt und die GSW die Anschlüsse in den Wohnungen entsprechend verlegen wird.
„Nachdem jetzt die bereits mit Fördermitteln unterstützte Prüfung abgeschlossen ist und projektreife Zahlen vorliegen, können wir in die konkrete Planung für diese 2,8 Millionen Euro-Investition gehen. Für die Beantragung weiterer Fördermittel ist der Abschluss dieses neuen Vorvertrages Voraussetzung“, erläutert Randulph Noack, Geschäftsführer der Stadtwerke.
Rund 240 Wohnungen der GSW Minden werden in Zukunft an das neue Wärmenetz angeschlossen. Doch dies soll nur der Anfang sein. „Die GSW hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 die Wärmewende für die eigenen Objekte weit vorangebracht zu haben. Unseren Wohnungsbestand werden wir so bald wie möglich und weitgehend an diesem Standort mit regenerativer Energie und damit CO2-neutral versorgen und damit einen Beitrag zur Wärmewende leisten. Womöglich werden sich andere Investoren und Gebäudeeigentümer anschließen, doch wir machen hier mit der Umstellung in Lerbeck gerne den ersten Schritt“, stellt Oliver Matecki, Vorstand der GSW Minden e. G., fest. Und dies soll für die GSW nur der Anfang sein. Langfristig werden alle Gebäude der GSW, so ist der Plan, entsprechend an ein klimaneutrales Wärmenetz angeschlossen sein in den Quartieren, die hierfür geeignet sind.
Auch für die Energieservice Westfalen Weser (ESW) GmbH handelt es sich um eines der ersten Projekte dieser Art. Prokuristin Melanie Shaffu: „Wir werden dieses Netz mit 75 % erneuerbarer Energie betreiben können. Diese Investition wird sich auszahlen, auch für die Mietparteien, die auf Dauer mit geringeren Energiekosten rechnen können. Der zu erwartende Erfolg dieses Projektes mit seinen vielfältigen spürbar positiven Auswirkung auf Natur, Wirtschaft, Kosten und Platzersparnis sowie einer sicheren Wärmeversorgung, da bin ich mir mit allen Beteiligten einig, wird andere motivieren, mitzuziehen und sich aktiv für die Wärmewende einzubringen.“
Bei der technischen Umsetzung setzt die ESW auf einen Technik-Mix, um den Energiebedarf vorhalten und optimal decken zu können. Torben Krause, Vertrieb: „Die Erzeugungstechnik wurde nach den individuellen Anforderungen des Quartiers ausgelegt und vereint die Themen Klimaschutz, Technik und Wirtschaftlichkeit. Den Großteil der Wärme (75%) erzeugen wir mit einer Wärmepumpe und einem Pelletkessel. Ergänzend werden wir ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk betreiben und den erzeugten Strom für den Betrieb unserer Heizzentrale direkt vor Ort nutzen. Für die Versorgungssicherheit wird zudem ein Spitzenlasst-Erdgaskessel sorgen.“
Es ist davon auszugehen, dass der Antrag auf Fördermittel um die Jahreswende beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eingereicht werden kann. Sobald die Fördermittel bewilligt sind, kann die Ausschreibung erfolgen und anschließend die Aufträge vergeben werden.