Blühendes Porta Westfalica - Auftaktveranstaltung gut besucht

Zunächst veranschaulichte Landschaftsarchitekt Wolfgang Hanke die Beweg- und Hintergründe für die Erarbeitung dieses neuen Pflegekonzeptes.

In unserer Landschaft vollzieht sich zurzeit ein gravierender Artenschwund. Der festgestellte Rückgang der Insektenwelt nach Individuenzahl, Arten und Masse schreckte Anfang des Jahres viele Bürgerinnen und Bürger auf. Die Insekten sind Nahrungsgrundlage für die Vogelwelt, für Amphibien und Reptilien und letztendlich auch für die Säugetiere. Für den Artenrückgang gibt es viele Gründe. Die naturverträgliche Straßen- und Wegrainunterhaltung ist eine Möglichkeit, dieser Entwicklung etwas entgegen zusetzen.

Straßen- und Wegeränder haben eine wichtige ökologische Vernetzungsfunktion. Tiere wandern und Pflanzen verbreiten sich entlang dieser Linienstrukturen. Durch geänderte Mahdtechnik und -zeitpunkte mit Abfuhr des Mähgutes sollen die Wegraine wieder kraut- und blütenreicher werden. Wolfgang Hanke erläuterte die bereits stattfindende Kartierung der städtische Wege- und Straßenränder.

Dr. Albrecht von Lochow wies auf den „Lengericher Wegrain-Appell“ hin, mit dem sich die Teilnehmenden einer Fachtagung im Jahr 2014 an die Umweltminister von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, an die Landwirtschaftskammern, die Kreise, die Städte und Gemeinden, an Verbände, Landwirte, Imker, Jäger, Heimatvereine und alle Interessierten richteten. In dem Appell wird dazu aufgerufen, die Revitalisierung von Feld- und Wegrainen gezielt zu fördern. In diesem Kontext ist das Pflegekonzept der Stadt Porta Westfalica zu sehen, welches durch das Land über das Programm VITAL.NRW gefördert wird.

Das Vorgehen der Stadt Porta Westfalica erfuhr in der anschließenden Diskussion von ca. 50 Teilnehmenden aus Verbänden, Behörden und Landwirtschaft sowie Naturschützern und interessierten Bürgerinnen und Bürgerinnen durchgehend Zustimmung. Fragen zur Umsetzung ergaben sich z.B. bezüglich der Verwertbarkeit des Mähgutes. Da Landwirtschaft und Naturschützer zusammentrafen, ergab sich eine rege Diskussion über die Möglichkeiten der Landwirtschaft zur Stärkung der Artenvielfalt. Eine erfolgreiche Revitalisierung ist zu erwarten, das wurde in der Veranstaltung deutlich, wenn anliegende Landwirte sowie interessierte Bürgerinnen und Bürgern dieses Konzept unterstützen und sich mit Anregungen und Vorschlägen selbst einbringen.

Nachdem im nächsten Jahr ein Probebetrieb mit der neuen Technik an Teilabschnitten gefahren werden soll, ist beabsichtigt, im Jahr 2020 die Endfassung des Konzeptes fertig zu stellen. Ein Arbeitskreis soll die Erarbeitung des Konzeptes begleiten. Am 05. Juli 2018 um 18:00 Uhr findet der nächste Termin statt, an dem sich die Teilnehmenden zunächst vor Ort kartierte Wegeabschnitte ansehen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Treffpunkt ist vor dem Rathaus I, Kempstraße 1, Porta Wesfalica Hausberge.