04.10.2016 Integration ohne Angst und Gewalt

Am 04. Oktober 2016 wird Prof. Dr. Andreas Zick, Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt und Gewaltforschung in Porta Westfalica zum Thema „Integration ohne Angst und Gewalt“ sprechen.

Wie kann die Integration der Menschen gelingen, die vor Krieg, Terror und Gewalt geflohen und bei uns Zuflucht gesucht haben? Voraussetzung hierfür ist, sich gegenseitig mit Offenheit zu begegnen. Insofern ist der Titel der Veranstaltung Programm, denn Integration kann nicht auf Angst und Gewalt basieren. Um die Öffentlichkeit zu informieren und eine öffentliche Diskussion anzuregen, wird zu dieser Veranstaltung von der Stadt Porta Westfalica eingeladen. Vorausgegangen war ein Beschluss des Rates, eine solche Veranstaltung durchzuführen.

Die Veranstaltung findet statt am 04. Oktober 2016, um 19:00 Uhr, im Forum des Schulzentrums Süd, Hoppenstraße 46-48, Porta Westfalica-Hausberge.

Bürgermeister Bernd Hedtmann: „Ich freue mich sehr, dass wir zu dieser Veranstaltung einladen können und Prof. Dr. Zick sich bereit erklärt hat, zu uns nach Porta Westfalica zu kommen. Er ist Experte für Fragen, die uns alle beschäftigen – beschäftigen müssen!“

Erste Aufgabe der Kommunen ist, die ankommenden Flüchtlinge aufzunehmen und Unterkunft und Versorgung zu organisieren. Derzeit leben ca. 560 Flüchtlinge in der Stadt. Die Aufnahmeverpflichtung beinhaltet, dass weiter 157 Personen zugewiesen werden können. Von Seiten der Verwaltung wird Dieter Watermann, Fachbereichsleiter,  am 04. Oktober über Zahlen, Daten und Fakten bezüglich der Situation in Porta Westfalica  informieren.

Doch nach der Unterbringung folgen viele weitere Schritte, um die Menschen zu unterstützen und in die Gesellschaft zu integrieren. Hier hat die Stadt Porta Westfalica bereits einiges auf den Weg gebracht. So können die Flüchtlinge Sozialtickets erhalten, um den öffentlichen Personennahverkehr nutzen zu können. Es wurden bereits Verkehrsschulungen durchgeführt, da viele Flüchtlinge auch das Fahrrad nutzen. Weiterhin ist die Verwaltung im Gespräch mit zwei Maßnahmeträgern, um Arbeitsgelegenheiten für Flüchtlinge zu schaffen. Regelmäßig findet ein Erfahrungsaustausch mit Ehrenamtlichen statt, für die Koordination des Ehrenamtes wurde in der Stadtverwaltung eine Stelle geschaffen.

Bürgermeister Hedtmann: „Diese große Aufgabe Integration kann eine Kommune jedoch kaum allein stemmen. In Porta Westfalica gibt es viele ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger, die die Flüchtlinge in unserer Stadt in hervorragender Weise unterstützen - ob es nun um die Organisation des alltäglichen Lebens geht, oder um die vielfältigen Probleme, die sich in dieser Situation ergeben oder darum, möglichst schnell Deutsch zu lernen. Ohne die Ehrenamtlichen wäre Integration kaum denkbar.“

In Porta Westfalica engagieren sich viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Flüchtlingshilfe. Der Verein „Hilfe für Flüchtlinge“  hat sich 2013 gegründet. Mit dem starken Anstieg der Flüchtlingszahlen haben sich 2015 weitere Ehrenamtliche insbesondere in den Ortsteilen Kleinenbremen, Lerbeck, Eisbergen und Hausberge engagiert.

Das Ehrenamt als Stütze der Integration wird ebenfalls Thema sein am 04. Oktober. Vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis Vlotho werden hierzu Anna Gasiewski und aus dem Ehrenamt von den „Brückenbauern“ aus Lerbeck Juliane Peithmann-Rapp sprechen.

Integration ist ein Weg, den Zugewanderte und die Mehrheitsgesellschaft gemeinsam gehen müssen. Die Veranstaltung soll für diesen Weg Impulse geben und ein Angebot für eine offene Diskussion sein. Bürgermeister Hedtmann: „Die Bürgerinnen und Bürger können sich im Anschluss an die Vorträge auch selbst einbringen. Ich freue mich auf eine rege Diskussion zur Frage, welche Handlungsfelder der Integration weiter und neu entwickelt werden können.“

 

Zur Person:

Prof. Dr. Zick, geb. am 27. Februar 1962, ist Direktor des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung sowie Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Fakultät der Erziehungswissenschaften der Universität Bielefeld.

Er habilitierte zum Thema Sozialpsychologie der Akkulturation – Neufassung eines Forschungsbereiches“ und erwarb seinen Dokter mit der Schrift „Vorurteile und Rassismus – eine sozialpsychologische Analyse“. Er wirkte und wirkt in vielfältigen Projekten seines Forschungsschwerpunktes Konflikt- und Gewaltforschung.