Stadt erhält "Meilenstein"

Das Zertifikat „Meilenstein“ wurde den zertifizierten Kommunen am 18. Juni von Minister Johannes Remmel überreicht. Mit der Stadt Porta Westfalica erhielten Recklinghausen, Emsdetten, Münster, Dormagen und Hellenthal das Zertifikat. Münster erhielt für besondere Leistungen das Zertifikat in Gold.

 

Dietmar Schwetlick, Recklinghausen; Georg Moenikes, Emsdetten; Gerhard Joksch, Münster; Stephan Böhme, Porta Westfalica; Umweltminister Johannes Remmel; Peter-Olaf Hoffmann, Dormagen; Michael Huppertz, Hellenthal

Die Stadt Porta Westfalica hat bereits 2008 an dem Modellprojekt „Nachhaltiges kom-munales Flächenmanagement“ der Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Agenda 21 NRW e.V. teilgenommen, um gemeinsam mit Bürgerschaft, Politik und Verwaltung Ziele einer zukünftigen nachhaltigen Stadtentwicklung zu erarbeiten. Mit diesem Modellprojekt hat die Stadt Porta Westfalica auf die Signale des ständig zunehmenden Flächenverbrauchs und des demografischen Wandels frühzeitig reagiert. Die Leitziele, das Handlungspro-gramm und die weitere Organisation des Projekts wurden vom Rat der Stadt Porta Westfalica beschlossen. Die wichtigsten Ziele sind der Erhalt und die Verbesserung der Wohnqualität und Förderung von wohnortnahen Arbeitsplätzen, die Schaffung von Funktionsschwerpunkten in den verschiedenen Ortsteilen unter Nutzung des sozialen bürgerschaftlichen Engagements und die Konzentration der kommunalen Infrastruktur zu Gunsten der Qualität. Der mit dem Flächenmanagementsystem eingeleitete kon-tinuierliche Verbesserungsprozess, wird regelmäßig fortgeschrieben. So liegen bereits drei Berichte vor für 2009, 2010 und 2011/2012.

Das Umweltministerium des Landes NRW hat für Kommunen, die gezielt und syste-matisch flächensparende Stadtentwicklung umsetzen, das Zertifizierungsverfahren „Meilenstein“ entwickelt.

Logo des Zertifikats "Meilenstein"

 Hierfür hat sich die Stadt Porta Westfali-ca mit ihrem Flächenmanagementsystem 2013 beworben und wurde angenommen. Die Überprüfung nach qualitativen und quantitativen Kriterien hat für die Stadt Porta Westfalica ergeben, dass ca. 65 % der zu vergebenden Punkte und damit insgesamt die 1. Zertifizierungsstufe erreicht werden konnte. Vier Gesichts-punkte wurden geprüft: die Flächensituation, Planerische Steuerungsinstrumente, Kommunikation und Kooperation sowie Organisation, Management und Controlling. In allen 4 Bereichen hat die Stadt Porta Westfalica den erforderlichen Mindestw

Technischer Beigeordneter Stefan Mohme, Minister Johannes Remmel, Bürgermeister Stephan Böhme, Leiter Stadtplanung Björn Sassenberg

ert (25% der maximalen Punkte) erreicht.

Nur knapp wurde der Min-destwert erreicht für die planerischen Steuerungsin-strumente (z.B. Flächennu-tzungsplan). Um hier eine bessere Bewertung zu erreichen, muss zunächst ein Ziel des Flächenmana-gementsystems der Stadt Porta Westfalica erreicht werden: Der 1977 bes-chlossene und vielfach fortgeschriebene Flächennutzungsplan muss unter Berück-sichtigung der Ziele einer nachhaltigen Stadtentwicklung neu aufgestellt und beschlossen werden.

Bezüglich der Flächensituation hat die Stadt die über 50% der möglichen Punkte er-reicht. Der kommunale Flächenverbrauch entwickelt sich ungleichmäßig entsprechend der Nachfrage neuer Wohn- und/oder Gewerbegebiete. Während der Flächenverbrauch im Jahr 2008 mit über 50 ha enorm hoch war, wurde der Flächenverbrauch in den Folgejahren reduziert, im Jahr 2012 sogar auf rund 1 ha.

Der Bereich Kommunikation und Kooperation erreichte über 70%. Dieses ist u.a. be-gründet durch Beteiligungsverfahren von Bürgerinnen und Bürger, die über das gesetz-lich vorgeschriebene Maß hinausgehen. Diese gezielte und zugleich niederschwellige Bürgerbeteiligung hat sich eindeutig bewährt, da die Kompetenz der Menschen vor Ort in die Entwicklung der Stadt mit einfließen kann.

Besondere Stärke der nachhaltigen, flächeneinsparenden Stadtentwicklung ist das eingeführte Flächenmanagementsystem selbst. So konnte für Organisation, Manage-ment und Controlling ein Wert über 90% erreicht werden.